Schulzentrum für Pflegeberufe bildet im Bereich Palliative Versorgung weiter
Fachpflegekräfte profitieren von neu erworbenen Kompetenzen
Am Schulzentrum für Pflegeberufe des Kreiskrankenhauses Frankenberg haben acht Pflegekräfte ihre Weiterbildung zur Fachpflegerin für Palliative Versorgung (Palliative Care) mit einer staatlichen Prüfung erfolgreich abgeschlossen. In ihrer einjährigen Weiterbildung, die sie berufsbegleitend absolvierten wurde ihnen ein ganzheitliches Betreuungskonzept für Menschen vermittelt, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung befinden. In dem 280 Stunden umfassenden theoretischem und praktischem Unterricht ging es sowohl um die medizinische und pflegerische Versorgung und rechtliche Aspekte, insbesondere aber auch um ethische Fragen und die Kommunikation rund um die Themen Leiden, Sterben, Tod und Trauer.
Fachpfleger in der Palliativen Versorgung sind ganz nah am betroffenen Patienten und seiner Familie. Durch das in der Weiterbildung vertiefte Wissen können sie eine sensible und einfühlsamere Betreuung und Versorgung sicherstellen, die den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Patienten an ihrem Lebensende gerecht wird. Die Weiterbildung befähigt sie zudem, auf Augenhöhe mit dem multidisziplinären Team aus Pflege, Palliativ-Medizinern, Therapeuten und Seelsorgern über die besten Optionen zur Versorgung und Begleitung für den Patienten zu beraten. Die Teilnehmer profitieren persönlich und beruflich von ihren neuen Kompetenzen. Sie etablieren sich als Experten auf ihrem Fachgebiet, was die berufliche Zufriedenheit und die Anerkennung steigert. Indem sie sich mit der Thematik Sterben intensiv auseinandersetzen, wird die Selbstfürsorge gestärkt, um die eigene psychische Belastung besser zu bewältigen.
In der abschließenden Feierstunde sprach die stellvertretende Schulleiterin Brita Ziske den Absolventinnen Respekt und Dank aus für Ihre Bereitschaft sich weiterzubilden, um Menschen in ihrer letzten Lebensphase ein Stück Lebensqualität zu geben. Geschäftsführerin Margarete Janson schloss sich den Worten von Frau Ziske gerne an: „Palliative Care ist eine hochsensible Situation. Da zählt nicht nur der Patient, sondern auch das gesamte Umfeld. Umso schöner ist es zu wissen, wenn man sich in dieser Phase befindet, dass man eine professionelle und ganzheitliche Begleitung hat und auf Experten zurückgreifen kann.
Tod ist und bleibt erst einmal ein Tabuthema, wenn man aber betroffen ist, ist es keines mehr. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass Sie sich diesem speziellen Thema gestellt und diese Weiterbildung gemacht haben und somit eine gute Begleitung für Betroffene sind. Ich wünsche Ihnen alles Gute und dass Sie das angeeignete Wissen schon bald anwenden können.“
Für die Dozenten sprach Heike Kümmel: „Es hat mir große Freude bereitet, Sie auf dieser Wissensreise zu begleiten. In dieser Zeit haben sie Kompetenzen aufgebaut, die in den praktischen Phasen weiterentwickelt wurden und sich so jeder ganz individuell seine Reise gestaltet hat. Für den weiteren Weg wünsche ich Ihnen viele Glück, Mut und Durchhaltevermögen und wir freuen uns für die Menschen, die Sie in Zukunft begleiten werden.“ Die Teilnehmerinnen bedankten sich bei Frau Kümmel und Herrn Jean-Pierre Magazin für die gute Ausbildung und übergaben Präsente.
Die Teilnehmerinnen waren:
- Lena Huber (Hospiz Frankenberg)
- Petra Leser (Hospiz Schauenburg)
- Aycan Agca (ambulanter Pflegedienst Medicare, Stadtallendorf)
- Michelle Schmidt (Stadtkrankenhaus Korbach)
- Sandra Scheer (DRK Seniorenzentrum Battenberg)
- Sara Nelles (DRK Seniorenzentrum Battenberg)
- Tamara Radtke (DRK Seniorenzentrum Battenberg)
- Karina Schmidt (UKGM, Marburg)
Neuer Kurs geplant
Ein neuer Weiterbildungskurs Palliative Care ist berufsbegleitend für April 2025 geplant. Außerdem starten am 29.04.2024 die Weiterbildung Praxisanleitung – freie Plätze sind noch vorhanden. Interessenten können sich im Schulzentrum für Pflegeberufe bei Heike Kümmel anmelden.